Endlich wieder Zingst
“Endlich wieder Zingst”. Das war die Nachricht, die mich vor ein paar Monaten von meiner Freundin Linda erreicht hatte. Linda habe ich schon vor ein paar Jahren in Zingst kennengelernt. Sie war Assistentin bei einem Workshop, an dem ich teilgenommen hatte. Seitdem treffen wir uns immer wieder in Zingst. Normalerweise jedes Jahr, aber auch Zingst hat in den letzten Jahren eine Pause machen müssen.
Das Umweltfotofestival
In Zingst findet (normalerweise) jedes Jahr in der letzten Maiwoche das “Umweltfotofestival Horizonte Zingst” (https://www.zingst.de/fotofestival-horizonte) statt. Wie der Name schon sagt, geht es dabei immer um unsere Umwelt. Jedes Jahr hat einen anderen Schwerpunkt. In diesem Jahr ging es unter dem Titel “Eat it” um unsere Ernährung. In vielen Ausstellungen setzten sich eindrucksvolle Fotoausstellungen mit diesem Thema auseinander. Es wurde gezeigt, wie wir unseren Planeten ausbeuten um unsere “Luxusernährung” zu gewährleisten. Bilder beispielsweise aus einer Fabrik in Norwegen, in der jeden Tag 200.000 (!) genetisch identische Zuchtlachse geköpft und verarbeitet werden, lassen den Atem stocken.
Aber auch die andere Seite wird beleuchtet. Bilder aus Ländern, in denen chronische Mangelernährung an der Tagesordnung ist und Menschen sich tagein, tagaus von Maistortillas und Bohnen ernähren, froh, wenn sie überhaupt etwas zu essen haben.
Das Fotofestival gibt einem viel zu denken, richtig viel. Aber es ist auch ein Ort des Wiedersehens. Man trifft Menschen wieder, die man über die Jahre liebgewonnen hat. So wie ich Linda und andere. Und es gibt Workshops für diejenigen, die ihre fotografischen Fähigkeiten ausweiten wollen und jeden Abend die Bilderflut am Strand. Dort werden auf einer großen aufblasbaren Leinwand die Bilder des Tages gezeigt und man kommt noch einmal zusammen und lässt den Tag bei einem leckeren Getränk an der Strandbar gemeinsam ausklingen.
Festivalstimmung eben und immer eine große Freude.
Termine, Termine…
Ich hatte in diesem Jahr besondere Pläne. Im Vorfeld des Festivals hatte ich nach Fotografinnen und Fotografen recherchiert, die interessante Themen anzubieten haben und die ich für eine Zusammenarbeit mit der FotoAuszeit gewinnen könnte.
Das Wichtigste bei einer neuen Partnerschaft ist jedoch immer, dass die Person auch menschlich zur FotoAuszeit passt und unser Lebensgefühl teilt. Da sind keine Hektiker gefragt, sondern Menschen, die mit einer gewissen Gelassenheit und Ruhe durchs Leben gehen und das auch ausstrahlen. Und da eignet sich so ein Festival vorzüglich dazu, sich mal auf einen Kaffee zusammenzusetzen und sich zu unterhalten. Dann bekommen beide Seiten einen guten Eindruck voneinander und können sehen, ob es “passt”.

Neue Themen für die FotoAuszeit
Jeder Tag ein neues Highlight. So kann ich es wohl am besten beschreiben. Klar, nicht aus jedem meiner geplanten Gespräche ist eine neue Partnerschaft entstanden. Die eine oder der andere hatte keine Ressourcen für neue Kooperationen mehr und nicht immer hat es menschlich so gepasst, wie ich mir das gewünscht hätte.
Aber die Positiv-Seite? Da hat sich eine Menge ergeben. Und so werden wir demnächst sehr spezielle Reisen anbieten können. An Orte und Locations, die nur ein Insider kennen kann. Und diesen Insider haben wir mit Mark Robertz (https://www.markrobertz.de/) an unserer Seite. 2023 soll es losgehen. Seid gespannt.

Auch die Naturfotografie wird in unser Portfolio kommen. Mit Mario Müller (https://www.darssfotograf.de/) habe ich einen der führenden Adlerbeobachter und -fachleute aus ganz Deutschland für uns gewinnen können. Die Ecke auf dem Darss, die Mario nicht kennt, gibt es nicht.

Außerdem wird, neben anderen, auch Christoph Künne dabei sein. Christoph ist Chefredakteur der Zeitschrift DOCMA (https://www.docma.info/). DOCMA ist führend im Bereich der Bildbearbeitung und Christoph ein absoluter Fachmann im Bereich der, sagen wir mal, speziellen Portraits. Lasst euch überraschen.

Nachhaltigkeit
Ein weiterer Aspekt: Wir werden mit der Firma mpb (https://www.mpb.com/de-de/) darüber ins Gespräch kommen, wie wir das Thema Nachhaltigkeit besser in der Fotografie generell verankern können. Nicht jede Kamera muss neu gekauft werden, denn jedes neue Produkt muss produziert werden und belastet damit unseren Planeten. Warum also nicht eine gebrauchte Kamera kaufen? Wir wollen uns gemeinsam darum bemühen, das Bewusstsein für dieses Thema verstärkt in die Welt der Fotografie zu tragen.

Mein Assistentenjob
Noch ein schönes Highlight der Zingst-Woche, das sich eher zufällig ergab: Die bereits erwähnte Linda hatte ein Shooting mit einer Familie vereinbart, die sie jedes Jahr fotografiert. “Willst Du nicht den Assistenten machen?”. Klar wollte ich. Mal was Anderes, als hinter der Kamera zu stehen. Und so habe ich dann für Linda mit einem Reflektor das Licht gesteuert. Und für die Making-of-Fotos war ich dann natürlich auch zuständig.

Das Fazit
Die Woche in Zingst war etwas sehr Besonderes. Das ist sie immer und so auch in diesem Jahr. Und nun auch noch mit tollen konkreten Ergebnissen für die FotoAuszeit. Darüber freue ich mich sehr.
Und ich freue mich auf Zingst im nächsten Jahr. Jetzt schon. Es wird wieder eine besondere Zeit werden und wieder werde ich am letzten Tag nicht fahren wollen.