Wieder einer dieser Tage Punkt an denen es stressig war. Ständig wollte irgendwer irgendwas und ehe ich mich versah, war der Tag schon wieder rum. Einfach verflogen und in all der Hektik wusste ich gar nicht so richtig, wie mir geschah.
Das kennen wir wohl alle und nach so einem Tag ist es wichtig, auch einmal an sich selbst zu denken. Etwas für sich tun, runterkommen, die Akkus wieder aufladen. Das ist nicht nur im Urlaub wichtig und an den Wochenende, sondern jeden Tag.
Für mich war heute so ein Tag. Es war ziemlich viel los und am Abend wusste ich kaum noch, wo mir der Kopf stand.
Man könnte in so einem Moment Sport treiben. Aber nur dann, wenn man Sport mag und wenn man gesundheitlich dazu in der Lage ist, ihn auszuführen. Trifft beides nicht zu, ist Sport eher eine Plage.
Ich mag Sport und oft gehe ich laufen, um meinen Kopf frei zu bekommen und den Stress des Tages zu vergessen. Aber heute war das nicht mein Plan
Eine weitere Möglichkeit für Entspannung zu sorgen, und schließlich sind wir hier bei der FotoAuszeit, ist die Fotografie. Abends einfach mal die Kamera schnappen und für eine Stunde rausgehen und fotografieren.
Und dafür habe ich mich heute entschieden. Für einen Spaziergang mit der Kamera.

Also, Schuhe an und raus. Vom ersten Moment an unterscheidet mich eines von den anderen Spaziergängern: Ich bin sehr viel langsamer unterwegs. Das kann ich auch. Ich habe es nicht eilig und ich muss nirgendwo hin.
Ich schaue viel umher. Nehme die Beschaffenheit des Weges war, auf dem ich unterwegs bin. Ich spüre das Sonnenlicht, dass durch die Bäume scheint, auf meiner Haut. Ich sehe, wie Bäume, Häuser und andere Menschen Schatten werfen und diese oft zu schönen Mustern auf dem Weg werden.

All das würde ich nicht wahrnehmen, wenn mein Weg ein festes Ziel hätte. Immer wieder setze ich die Kamera an mein Auge und mache ein Bild. Heute entstehen nicht reihenweise Meisterwerke, mit denen ich Wettbewerbe gewinnen würde. Aber darum geht es auch nicht.
Ich merke, wie die Entspannung kommt. Der Druck des Tages, der Stress, fällt von mir ab. Meine Gedanken drehen sich nun um das, was mich jetzt gerade, in diesem Moment, umgibt. Ich genieße die Zeit.
Eine gute Stunde bin ich unterwegs. Planlos, was den Weg angeht. Ich gehe hier mal nach links in einen kleinen Weg, dort mal nach rechts, ganz so, wie es mir gerade in den Sinn kommt.

Und dann, als ich mich irgendwann wieder meiner Wohnung nähere? Ist der Stress vergessen, der Puls wieder unten, die Gedanken beruhigt. Fotografie kann auch so etwas wie Meditation sein.

Ehrlich gesagt bräuchte man dazu gar keine Kamera. Okay, Fotos hätte man dann natürlich nicht. Aber bewusst, oder auch achtsam, einen Spaziergang machen, das kann man auch ohne Fotoapparat. Langsam gehen, sich umschauen, wahrnehmen, das geht auch so. Und ruckzuck ist der Stress des Tages vergessen.
Ich wünsche gute Entspannung.
